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Lothar von Hugo
1890 - 1975


  Lothar von Hugo wurde am 13. Juni 1890 in Stettin geboren. Er studierte in Heidelberg Jura. Seine Eltern verlor er früh; er hatte einen jüngeren Bruder, Kurt von Hugo (1898 - 1917).

Aus gesundheitlichen Gründen konnte von Lothar von Hugo nicht bei Kriegsbeginn ins Feld ziehen, sondern musste Mühen (und eine List) aufwenden, um in die Armee aufgenommen zu werden. Sein Schwager, Kurt Haupt (1887 - 1915) versah seinen Dienst bei der Feldfliegerabteilung 12 und empfahl von Hugo, ebenfalls zu den Fliegern zu gehen.

Im Mai 1915 zog Lothar von Hugo also in die Kaserne in Hannover und nahm seine fliegerische Ausbildung bei der FEA 5 auf. Im Juli 1915 traf er Walter von Bülow-Bothkamp, den er von seinem Jura-Studium in Heidelberg her kannte. Außerdem gehörten sie beide dem Corps Vandalia an. Von Bülow ließ sich mit seinem Bruder Conrad ebenfalls in Hannover zum Flugzeugführer ausbilden.

Da die fliegerische Ausbildung in Hannover nicht voran ging, ließ er sich im Januar 1916 zur Fliegerschule der Halberstadt-Werke in Halberstadt versetzen. Am 2. März 1916 absolvierte er seinen ersten Alleinflug. Am 3. Mai wurde er nach Hannover zurück versetzt.
 
  Im Juni 1916 wurde die Artillerie-Fliegerabteilung 234 (kurz: AFA 234) in Hannover aufgestellt und in Marsch gesetzt. Hauptmann Alfred von Böhm war Abteilungsführer. Von Hugo wurde als Flugzeugführer akzeptiert. Am 12. Juli verließ die Abteilung Hannover und fuhr (über Namur - Jeumont - Ham) gen Frankreich. Sein erster Beobachter war Leutnant Strohe. Das erste Quartier der Abteilung wurde Schloss Bonneuil bei Ham. Beim AFP in Grand Priel holte er sich sein erstes Kampfflugzeug, eine L.V.G. ab.

Im Januar 1917 wechselte die FA A 234 den Flugplatz (infolge der Rücknahme der Front) und ließ sich im Schloss Brouchy (südlich Ham) nieder. Im März zog die Abteilung wiederum um, nach Goudelancourt-lès-Pierrepont (nord-östlich Laon). Die Abteilung erhielt DFW C V Flugzeuge. Am 24. April wurde Lothar von Hugo zum Leutnant der Reserve befördert - einen Monat später stürzte der Bruder Kurt von Hugo während seiner Ausbildung zum Flugzeugbeobachter in Osnabrück tödlich ab. Er war keine 20 Jahre alt. Mit 16 war er als Freiwilliger in den Krieg gezogen und nach kurzer Zeit wegen Tapferkeit zum Leutnant der Reserve befördert worden.

Am 29. Juni 1917 wurde Lothar von Hugo - gegen seinen Willen - in die Heimat versetzt. Er setzte sich zur Wehr und wurde einen Monat später wieder an die Front und zur FA A 234 versetzt.

In Vorbereitung auf die große Offensive im März 1918 wurde die Abteilung nach Grand Fiolet (?) verlegt. Leutnant Feld wurde sein Beobachter. Am 22. April 1918 verließ der Abteilungsführer, Hauptmann Ernst Nordmann, die FA A 234. Von Hugo ließ sich daraufhin zum Reihenbildzug 3 versetzen. Für die fotografischen Aufnahmen in bis zu 7.000 Metern Höhen stand ihm eine Rumpler C VII zur Verfügung. Als Oberleutnant Ernst Ritzel vom RBZ 3 zur FA 23 versetzt wurde, folgten ihm von Hugo und sein Beobachter Feld. Bei dieser Fernaufklärungsabteilung blieben sie bis zum Kriegsende. Die FA 23 wurde am 22. November 1918 in Marburg demobilisiert.

Nach dem Krieg war er Rechtsanwalt und Notar in Verden. Im Zweiten Weltkrieg war sein letzter Dienstgrad Major der Reserve. Er zog auf das Gut seiner Frau, einer geborenen Freiin von Rössing. Nach seinem Tod am 15. März 1975 wurde er im Familiengrab in Rössing beigesetzt.

 
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