Arthur Bohne (ca. 1917) |
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Die ersten Jahre: Arthur Bohne wurde am 6. Mai 1882 in (der Lutherstadt) Eisleben geboren. Als zweiten und dritten Vornamen erhielt er 'Emil' und 'Franz' - sozusagen ein Vorgriff auf seine spätere fliegerische Karriere. Nach dem Abitur absolvierte er ein Ingenieurstudium für Maschinenbau und Elektrotechnik in Mittweida und (Berlin-)Charlottenburg. Um das Jahr 1906 diente er als einjährig Freiwilliger beim Füsilier-Regiment Nr. 36 [Foto 1]. Im Februar 1911 wurde er zum Leutnant der Reserve ernannt [Foto 2, Offiziers-Aspirant] - beim Infanterie-Regiment Hessen-Homburg Nr. 166 (Garnison in der Festung Bitsch im Elsass). |
In der Mitte steht Hptm. Friedrich Stempel |
Bei Kriegsausbruch war Arthur Bohne unter anderem als Kompanieführer im Infanterie-Regiment 166 (das Regiment gehörte zum XXI. Armeekorps) an der Westfront eingesetzt. Nach einer Verwundung in Lothringen und einem anschließenden Lazarettaufenthalt war er von Dezember 1914 bis März 1915 bei der Heeresverwaltung in Oberursel (in der Nähe von Frankfurt/ Main) bei der Prüfung von Flugzeugmotoren eingesetzt. |
Vorn rechts sitzt Eduard Böhme (+ 1916) auf dem Stuhl. |
Ausbildung zum Flugzeugführer: Bereits in dieser Zeit - Frühjahr 1915 - wurde er in Darmstadt-Griesheim (bei der Fliegerersatz-Abteilung 9) zum Flugzeugführer ("Emil" in der Fliegersprache) ausgebildet. Einen zweiten Teil seiner Ausbildung erfuhr Bohne bei der FEA 3, die seit Februar 1915 in Gotha stationiert war. Am 28. April 1915 absolvierte Arthur Bohne seinen ersten Alleinflug in Gotha. Während der Ausbildung kam es damals regelmäßig zu oftmals tödlichen Abstürzen. Er legte seine Prüfung zum Flugzeugführer am 10. Mai 1915 erfolgreich ab. Leiter der Fliegerschule in Gotha war Oberleutnant Karl Braun (Dragoner-Regiment Nr. 9 - am weißen Mützenband gut erkennbar). Braun hatte seine Fluglizenz (Nr. 155) bereits 1912 erworben. |
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Als Flieger an der Front: Im Juli 1915 kam Bohne zuerst zum Armeeflugpark (AFP 10) der 10. deutschen Armee (Kommandeur: Generaloberst Hermann von Eichhorn), um dann Ende August der Feldfliegerabteilung 51 als Flugzeugführer zugeteilt zu werden. Einsatzgebiet: das heutige Litauen und Weißrussland.
Ende Juli fiel der Abteilungs-Angehörige, der Alte Adler 219, Leutnant Henrique STOLDT (1879 in Mexiko geboren). Im August fiel Offizier-Stellvertreter Josef ECKARDT (1888 in Dinkelscherben geboren) in der Nähe von Kowno (heute: Kaunas). Führer der Abteilung war Helmuth Felmy, der später (im Juli 1916) zum Führer der Fliegerabteilung 300 'Pascha' ernannt werden sollte. |
Bei der Feldfliegerabteilung 51:
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Zur Flug-Werft: Im Juli 1916 wurde Bohne zum Oberleutnant der Reserve befördert. Im September 1916 wurde er zum Armeeflugpark der Armeegruppe D nach Poniewiez (heute: Panevezys/ Litauen) kommandiert. Hier blieb er als Werftoffizier bis zum Ende seiner aktiven Fliegertätigkeit in diesem Krieg: am 7. März 1918 stürzte er - in Begleitung des langjährigen Beobachters Eyting, beim Einfliegen einer Albatros-C-Maschine - vermutlich die Albatros C XII 1149/17 - ab. Nur dem Umstand, dass die Maschine über einen Bombenkrater abstürzte und somit nicht direkt auf den Boden aufschlug, verdanken die Insassen ihr Leben. Der Absturz hatte aber trotzdem einen mehrmonatigen Lazarettaufenthalt zur Folge.
Zur Idflieg: Von Juli bis Dezember 1918 war Bohne dann als technischer Offizier beim Stab der Inspektion der Fliegertruppen (Idflieg) in Berlin-Charlottenburg tätig. |
Nach dem Krieg kehrte Bohne in den Ingenieurberuf zurück - blieb aber weiterhin der Fliegerei treu. Zwischenzeitig ging er als Oberflugmeister zum Deutschen Luftsportverband nach Halle/Saale. 1936 wurde er als Hauptmann in die Luftwaffe übernommen. Zuletzt war er Oberstleutnant am Fliegerhorst in Diepholz - 1943 nahm er seinen Abschied.
Arthur Bohne heiratete 1922 und hatte zwei Söhne (geboren 1923 und 1940). Sein älterer Sohn fiel 1945. Arthur Bohne starb am 8. Juni 1956 in Bremen und wurde in Diepholz bestattet - sein Grab existiert nicht mehr. |
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