Als Leutnant der Reserve und Flugzeugführer in der Uniform des 2. Schweren Reiter-Regiments. |
Wilhelm Gilles wurde am 10. Jul 1891 in Köln-Mülheim geboren. Sein Vater war Oberingenieur bei den Vereinigten Stahlwerken van der Zypen in Köln-Deutz. Vor dem Krieg absolvierte er eine kaufmännische Lehre.
Am 14. September 1914 trat Wilhelm Gilles als Kriegsfreiwilliger in die Ersatz-Eskadron des Husaren-Regiments Nr. 7 (Bonn) ein. Ende April 1915 ging er ins Feld zum Schweren Reserve-Reiterregiment Nr. 2. Ende September wurde er zum Leutnant der Reserve befördert. Zur selben Zeit wurde er bei Marie-à-Py schwer verwundet (Brustschuss). Erst im März des Folgejahres gelangte er wieder an die Front. Ende 1916 begann seine Zeit bei der Fliegertruppe: Am 04. November 1916 trat er bei der FEA 6 (Großenhain/ Sachsen) seine Ausbildung zum Flugzeugführer an, er wurde zur Fliegerschule in Leipzig-Lindenthal kommandiert. Am 4. Mai 1917 stürzte er infolge Vergaserbrandes ab und wurde im Lazarett behandelt (Verbrennungen an Händen, Füßen und im Gesicht). Anfang August kehrte er zur FEA 6 zurück. Am 24. November 1917 beendete er seine Heimatausbildung (mit 121 Flügen und 35 Flugstunden). Vom Armeeflugpark der 7. Armee wurde Wilhelm Gilles zur Jagdstaffelschule I versetzt, kehrte aber nach wenigen Tagen wegen Überfüllung der Schule zum Park zurück. Am 14. Dezember 1917 wurde er dann zur Fliegerabteilung 237 (Artillerie) versetzt, die bei Sissonne (bei Laon/Frankreich) lag. GEführt wurde die Abteilung von Hauptmann Mersmann. Mitte Dezember 1917 bis Mitte April 1918 flog Gilles also bei der FA A 237 Artillerie-Einschießen, Bombenflüge, Aufklärungsflüge, Infanterieflüge und Fernaufklärungen. Am 11. April 1918 wurde ihm während eines Luftkampfes mit drei SPADs der Beobachter schwer verwundet. Bei der FA A 237 absolvierte er 115 Flüge in 60 Flugstunden. Anschließend wurde er zum Flieger-Depot Nord (Maubeuge) versetzt. Führer war Rittmeister Carl Braun. Hier flog er 75 Mal und erbrachte 27 Flugstunden. Sicherlich gehörte hier das Überführen von Flugzeugen zu seiner Tätigkeit. Am 09. Oktober 1918 erfolgte seine Versetzung zur Jagdstaffelschule II nach Nivelles. Hier absolvierte er 35 Flüge in 8 Flugstunden und wurde - nach eigener Aussage - am 14. Oktober 1918 (Bodenschatz nennt den 22. Oktober) zur Jagdstaffel 10 (im Jagdgeschwader Freiherr von Richthofen Nr. 1) versetzt. Führer der Jasta war Arthur Laumann. Bis Kriegsende flog er hier 33 Mal, 29 Flugstunden. Am 18. November 1918 wurde das Jagdgeschwader in Aschaffenburg demobilisiert - Wilhelm Gilles wurde aus dem Militärdienst entlassen. |
Zwischen den Kriegen war Wilhelm Gilles in der Eisen-Industrie tätig (als Inhaber einer Großhandlung bzw. später als Reisender). Bis Oktober 1934 absolvierte er weitere 78 Flugstunden ... bis er wieder in die Luftwaffe eintrat. Zuletzt war er als Major im Raum Cottbus eingesetzt. Seine Spur verliert sich im Frühjahr 1945, beim Einmarsch der Roten Armee. Eine offizielle Grabstätte ist nicht bekannt. |
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