Wer sind wir und wie viele?

Wer sind wir und wie viele?

Beitragvon Papierflieger » Fr 30. Nov 2012, 17:21

Hej,

mit Bezug auf den Thread "flieger-album.de" habe ich mal eine Frage, die ich mir schon lange stelle: Wenn das Interesse an der Fliegerei des Ersten Weltkrieges tatsächlich so gering ist und es außer uns paar Hanseln niemanden gibt, wer bezahlt dann immer so viel Geld für die sacketeuren Bücher in den Antiquariaten? Wer bezahlt 16.000 Euro für Boelckes Fotoalbum von seiner Orientreise? Einer von uns? Oder gibt es hier doch eine schweigende, stinkreiche Mehrheit? Das Interesse an Artefakten der Flieger ist enorm. Nicht nur bei Ebay, wo Händler Sachen schon zu Mondpreisen einstellen, sondern auch bei Auktionshäusern, die entsprechende Devotionalien wie warme Semmeln verkaufen. Wenn man aber die maßgeblichen Foren beobachtet, dann scheint es als gäbe es im Grunde nur zwei Fraktionen, nämlich die Modellbauer, die sich für die Technik interessieren, und daneben die Personenforscher, die vor allem Fotos untersuchen und einzuordnen versuchen. Seid ihr auch dieser Meinung? Was treibt euch an?

Gruß, Niklas
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Re: Wer sind wir und wie viele?

Beitragvon aeronaut » So 2. Dez 2012, 20:35

Hallo Niklas,

leider bin ich nicht stinkreich, und mir gehen auch immer öfter Dinge durch die Lappen die ich vor ein paar Jahren noch problemlos erwerben konnte; einzelne Postkarten die für 75,- Euro und mehr (das sind gefühlte 150 Mark....) versteigert werden, von seltenen Dingen wie Ausrüstungsgegenständen, Abzeichen ganz zu schweigen.

Nein, ich bin kein Modellbauer, ich gehöre zur zweiten Kategorie: den Personenforschern. Ich suche in der Uralt-Ecke, der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Also eher bei den alten Adlern als in den Stammrollen des Weltkrieges. Wobei die meissten Vorkriegsflieger ja im Weltkrieg geflogen sind, viele auch darin starben.

Beste Grüße,
Dirk
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Re: Wer sind wir und wie viele?

Beitragvon Papierflieger » So 2. Dez 2012, 22:25

Hej Dirk,

genau das meinte ich. Ich denke, den Meisten hier geht es so. Ich frage mich aber trotzdem, wer dann diese ganzen Sachen kauft. Modellbauer werden es kaum sein und wenn es niemand ist, der sich für einzelne Personen interessiert (weil die sich früher oder später hier einschalten würden, um mehr zu erfahren), können es wohl nur Sammler sein, die vom Hauch des Heldentums getrieben werden. Ansonsten kann ich mir nicht erklären, daß manche Leute bereit sind, solche Preise zu bezahlen. Ehrlich gesagt finde ich das aber schade, da kein Austausch stattfindet und die Sachen, insbesondere schriftliche und photographische Hinterlassenschaften, der ernsthaften Forschung damit entgehen. Angesichts der einzigen Antwort, die ich auf meine Frage bekommen habe, stelle ich fest, daß ich offenbar mit meiner Ratlosigkeit nicht allein bin.

Niklas
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Re: Wer sind wir und wie viele?

Beitragvon buddecke » Mo 3. Dez 2012, 02:12

Hallo Niklas,
bin der gleichen Meinung, wobei ich auch besonders in der letzten Zeit beobachtet habe, dass Militaria-Händler diese Preise zahlen um dann ein Album wieder in Einzelteilen zu verkaufen.
Reine Profitgier ! Schade.

Tobias
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Re: Wer sind wir und wie viele?

Beitragvon aeronaut » Mo 3. Dez 2012, 10:10

Tobias,

das ergibt sich doch aus der Sache selbst: solange die Leute bereit sind zwische 10 und 50 Euro für ein Bild zu zahlen, werde Leute Alben kaufen und zerlegen...
Ich weiss nicht was man da tuen kann, man kann ja nicht jedes Album retten... :cry:

Beste Grüße,
Dirk
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Re: Wer sind wir und wie viele?

Beitragvon buddecke » Mo 3. Dez 2012, 20:58

Dirk, vollkommen richtig, man versucht alles, aber da kann man nicht mithalten, weil man ja für sich sammelt, und nicht im Hinblick auf den Wiederverkauf.
Aber EUROtechnisch gesehen, also rein wirtschaftlich betrachtet, haben sie Recht. :( :o :evil:

Tobias
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