Dr. Friedrich Treitschke

[aeronaut]

Hallo Thomas,

ich denke das Treischke sich im Sommer 1910 bei Hans Grade eingefunden hat um das Fliegen zu erlernen. Genaues geht aus dem Buch der deutschen Fluggeschichte nicht hervor. Die Ausbildung wird er wohl in Bork in der Mark bei Berlin erhalten haben, erst 1911 wird die Prüfung zum Flugzeugführer auch
hier abgenommen. In 1910 stellte man sich noch der Prüfungskommision in Berlin Johannisthal. (der Wiege der deutschen Luftfahrt )

Das ist dann aber wirklich alles was ich zum Thema beitragen kann.

Wissenswertes zun Nordmarkflug von 1912 habe ich folgender Web-Seite entlesen; hier gibt es auch schöne Scans mit Bildern der damaligen Presseberichte:

http://nordmarkflug.de/wb/pages/presseberichte.php

Nachgeschaut habe ich in folgenden Büchern:

- "Deutsche Fluggeschichte" von Peter Supf, Band 1&2, Ausgaben von 1936 und 1956
- "Die alten Adler" von Willi Hackenberger, Ausgabe 1960
- " Hans Grade - Ein Leben in stürmischen Zeiten" von Karl Heinz Seifert, Ausgabe 2008
- "Als die Oldtimer flogen - Die Geschichte des Flugplatzes Johannisthal" von Günter Schmidt, Ausgabe 1980

Ich hätte noch andere Bücher, mir fehlt aber im Moment die Zeit.

Beste Grüße,
Dirk / Aeronaut

PS. für mich sind nicht in erster Linie "Kriegsflieger" interessant, mein Hauptinteresse gilt den "Alten Adlern". Also den Flugzeugführern die in der Zeit zwischen 1908 und 1914 geflogen sind. Die späteren Krigsjahre und natürlich auch die Jahre nach dem Krieg bzw. was aus den Herren wurde gehört natürlich dazu.

[MalFor]

Danke Dirk
für Deine weiteren Ínfos, die eine große Bereicherung zu diesem Tread sind (Interessiert sich überhaupt noch jemand anderes als ich dafür?).

Mir lies die Sache keine Ruhe, habe nochmals in meinen Büchern nachgesehen:

- im Buch der deutschen Fluggeschichte, Band 1, Seite 295 (Ausgabe 1935) bzw. 334 (Ausgabe 1956) steht:

- "Neue Grade (Flug)Schüler sind:..., ..., Friedrich Treischke, Student der Medizin und Zoologie, ein eifriger Segler...."
- "Friedrich Treische, geb. am 11.10.1880 in Erfurt, Ingenieur erwirbt den Flugschein Nr.36 am 18.10.1910 in Johannisthal auf Grade Eindecker"

Die Diskrepanz zwischen den beiden Aussagen sehe ich nicht so ernst, die Berufsbezeichnung "Ingenieur" wurde in den Jahren scheinbar jedem zugedichtet wo man nicht genau wusste wie er tätig war. ...

Auf Grund der mir bislang vorliegenden Erkenntnisse kommt das mit dem „Ingenieur“ schon hin, wie ich meine. Wenn eTreitschke vielleicht auch nicht unbedingt diesen Titel erwarb, so war er in der Nachfolgezeit doch auch auf technischem Gebiet tätig.
Mich hat eher das Studienfach Zoologie irritiert, auf das ich schon zuvor einen - allerdings unbestätigten - Hinweis hatte. Deshalb habe ich auch eine Anfrage bei einem Universitätsarchiv laufen (die Beantwortung kann allerdings noch mehrere Wochen dauern, wie man mir mitteilte), um in Erfahrung zu bringen, in welchen Fächern er damals eingeschrieben war. Die Chancen dies heraus zu bekommen stehen wohl gar nicht so schlecht. Seine Doktorarbeit hingegen könnte im Zweiten Weltkrieg in folge eines Bombenangriffs vernichtet worden sein.

Doch wie ich´s im Gespräch mit einem Freund so nebenbei erwähne, das mit der Zoologie, meint der zu mir: Du vergisst die Vögel! Klar – Ornithologie. Dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin. Wo er doch offensichtlich aus einer fluginteressierten Familie stammt.
Selbst mir als Laie ist klar, dass die Fliegerei noch am Anfang war und so fände ich das gar nicht so abwegig – oder?

Gruß
- Thomas

[aeronaut]

Hallo Thomas,
den Hinweis mit der Ornithologie finde ich stimmig, schliesslich beziehen sich viele Flugpioniere auf das Studium des Vogelfluges.

Ich habe inzwischen auch auf der oben angegebenen Seite weitergestöbert und habe aus dem Programmheft des Nordmarkfluges Informationen über die Teilnahme Treischkes am selbigen herausgefiltert: Friedrich Treischke hat sich neben der Konkurenz mit einem selbstkonstruierten & gebauten Wasserflugzeug der Kommision gestellt. Zum Flugzeug fand ich folgendes: Eindecker, Antrieb 34/50PS NAG Motor, Länge: 9,50m, Breite 13,5m

Ach ja, wohnhaft war Herr Treischke im Niemannsweg 81b in Kiel. Die Angabe stammt aus März 1914 aus einem Adressbuch deutscher Flieger...

Im Adressbuch der Stadt Kiel findet sich 1914 fogender Eintrag:
Treitschke Friedr. L. R., Fabrikbesitzer, Niemannsweg 81 b
- Wilh. Ch. G., Dr. phil., Chemik., Niemannsweg 81 b

Also hat Herr Treischke in einer WG/im selben Haus mit seinem Bruder/Vater gelebt zu haben?!

Diese Adresse war 1913 Sitz folgendes Vereins:

Schleswig-Holstein. Flieger-Club, N. W., Niemannsweg 81b, Kiel.

(Quelle: Jane`s all the world aircrafts 1913)

Und, ausserdem: das was wir hier machen ist so "Fachidiotisch", das interessiert wohl wirklich niemanden
Mir machts aber Spass!



Beste Grüße,
Dirk

[frontflieger]

Hallo Thomas,

auch meinerseits: Herzlich willkommen im Forum.

Es freut mich, dass sich hier eine so interessante Unterhaltung entwickelt hat - mit Quergedanken, auf die man erstmal kommen muss.

Grundsätzlich interessiert mich die ganze Lebensgeschichte der Flieger - was aus Dr. Treitschke geworden ist bis wann und wo er lebte, wäre schon eine spannende Ergänzung.

Fehlinformationen im Internet entgegen zu wirken, ist ein Ziel meiner Homepage. Ein paar Fehler habe ich schon bereinigen können. Sicherlich stiftet aber auch der eine oder andere Eintrag Verwirrung - und Fehler werden auch darunter sein.

Gruß
Thorsten

[aeronaut]

Hallo Thorsten,

es ist nur so schade das sich hier so wenige beteiligen.....
Man "kämpft" hier meistens vor leeren Rängen
Glück ab,
Dirk