Absturz Riesenflugzeug Essen Heisingen

Absturz Riesenflugzeug Essen Heisingen

Beitragvon mckerm » Mo 29. Jun 2009, 12:21

Hallo!

Am 06.05. 1918 stürzte bei Heisingen (ist heute ein Ortsteil von Essen) das Riesenflugzeug Staaken R IV Nr. 38/16 der REA bei einem missglückten Notlandeversuch ab.

Sieben tote Besatzungsmitglieder sind benannt. Sergeant Otto Aust, Gefreiter Jakob Burgmayer, Gefreiter Siegfried Henning und Unteroffizier Bruno Perwas wurden vor Ort auf dem alten Friedhof in Heisingen beerdigt. Der Kommandant des Flugzeugs Oberleutnant Hans Thümmler ruht auf den Nordfriedhof in Dresden (das Grab existiert noch). Weiß jemand von Euch, wohin der Pilot Leutnant Waldemar Potempa und der Flieger Wilfried Klaunburg überführt wurden? Kann jemand das in „Essener Kreisen“ kursierende Gerücht bestätigen, dass es ein achtes Besatzungsmitglied gegeben haben soll, das den Absturz überlebte??

Viele Grüße
Frank
mckerm
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Re: Absturz Riesenflugzeug Essen Heisingen

Beitragvon Hal Oele » Mo 29. Jun 2009, 15:58

Hi Frank (Radzicki?),

grundsätzlich bestand die Besatzung einer R.VI immer aus acht Mann!
2 FF, 1 Beo, 4 Motorenschlossern/Schützen und einem Benzinwart/Schützen.
Den Funker-Job kann der Beobachter ausgeführt haben, aber auch der Benzinwart in Doppelfunktion.

Potempa wurde nach Grunewald überführt, habe den Friedhof aber noch nicht lokalisieren können.
Klaunburg kam in die Gegend Hannover, und ja - einer hat überlebt!

Gruß zurück
Hal
Hal Oele
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Re: Absturz Riesenflugzeug Essen Heisingen

Beitragvon mckerm » Mo 29. Jun 2009, 16:53

Hallo Hal,

besten Dank für die Informationen.

Den Hinweis zu Potempa habe ich gerade auch in der Haehnelt Liste entdeckt. Schließt Du die Verlegung von Klaunburg dorthin aus seinem Geburtsort (Hannover) ?

Viele Grüße
Frank (nicht Radzicki, auch wenn das bei Essen nahe liegen mag :) )
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Re: Absturz Riesenflugzeug Essen Heisingen

Beitragvon aeronaut » Mo 29. Jun 2009, 19:00

Gabs zu dem Absturz nicht auch ein Denkmal?
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Re: Absturz Riesenflugzeug Essen Heisingen

Beitragvon mckerm » Mo 29. Jun 2009, 19:19

Ja, das gibt es!

Thorsten hat es bei der REA auf seiner Seite abgebildet. Leider sieht es nach wie vor so verkommen aus :cry:

Viele Grüße
Frank
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Re: Absturz Riesenflugzeug Essen Heisingen

Beitragvon frontflieger » Mo 29. Jun 2009, 20:37

Herzlichen Dank dem Fotografen!!

Bild
< http://www.frontflieger.de>

"Falls fallend Du vom Dach entschwandest,
so brems', bevor Du unten landest!"
H. E.
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Re: Absturz Riesenflugzeug Essen Heisingen

Beitragvon Hal Oele » Mo 29. Jun 2009, 21:04

Na, wer mag wohl der Fotograf gewesen sein...

Einige von Euch wissen ja das ich seit einigen Jahren Material für ein R-Buch zusammentrage.
Das wird aber etwas anders als Peter Grosz es 1962 und 1969 über die Technikschiene gebracht hat.
Personal und Einsatz sind da eher meine Schwerpunkte. Ich habe in der Zwischenzeit mehr als 50 R-Familienangehörige
ausfindig und kontaktieren können - es ist eine mühselige Arbeit...

Frank:
Die Info zu Funker Klaunburg kommt aus einem Nachruf in dem die Heimatwohnorte der Verunglückten aufgeführt wurden.
Der einzige Überlebende wurde in das Elisabethkrankenhaus in Essen verbracht...
Ich suche noch eine saubere Aufnahme des Heisingen-Crashs. Bisher konnte ich nur ein gedrucktes Foto im Miniaturformat finden.

Und noch´n Gruß
Hal
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Re: Absturz Riesenflugzeug Essen Heisingen

Beitragvon mckerm » Di 30. Jun 2009, 09:39

Hallo Hal,

ich fand den Grosz'schen Ansatz auch zu technisch, da sagt mir Dein Vorgehen schon erheblich mehr zu. Da können wir ja mal alle gespannt auf Dein Ergebnis sein :D

Ich habe leider auch kein Foto vom Absturz in Heisingen. Ich lege aber allen Interessierten die Ausführungen von O'Connor in seinen Aviation Awards Band III (Seiten 93-95 zu Thümmler) nahe. Dort ist auch ein Bild des Flugzeugs, aber wohl nicht direkt vom Absturz, sondern von den zusammengetragenen Wrackteilen.

Ein Foto, dass einen direkten Eindruck vom Absturz wiedergibt kann man hier, wenn auch ganz klein, sehen:
http://www.heisingen.de/Tannenberglinks.pdf.

Ich wünsche allen einen guten Start in den Tag!
Frank
mckerm
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Re: Absturz Riesenflugzeug Essen Heisingen

Beitragvon Ruhrpottpreuße » Di 30. Jun 2009, 17:20

Ich muß zu meiner Bestürzung sagern, daß ich von dem Absturz noch nichts gehört habe. Bin nämlich aus Essen... Wenn ich wem irgendwie helfen kann und vor Ort evtl. was recherchieren kann, laßt es mich wissen!
Gruß, Andreas
Pro Gloria et Patria
Ruhrpottpreuße
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Re: Absturz Riesenflugzeug Essen Heisingen

Beitragvon Hal Oele » Di 30. Jun 2009, 18:40

Hallöchen Frank,

genau dieses Bild aus dem Link kenne ich aus einer gedruckten Heimatbroschüre. Muß mich mal drum kümmern...
Das Bild was der gute Neal in seinen "Awards" Büchern gebracht hat ist garantiert nicht der Heisingen-Crash. Die Gegend sind völlig anders aus! Da ich Neal als auch Peter Grosz kennengelernt habe, kann ich mir denken wie es zu dieser Fehleinschätzung kam.
Peter hat sich sein Leben lang nicht um Personal oder Einsatz geschert - dafür könnten so einige ihm heute noch die Löffel lang ziehen. Ich weiß noch wie er mir erzählt hat, im 50er Jahre Berlin den letzten Kommandeur der RFA 500 (Hauptmann Borchers) mit Cognac abgefüllt hat um ihm dann die Bilder aus dem Kreuz zu leiern. Alles was nicht technisch war hat er liegen lassen...

Hey Ruhrpottpreuße,
danke für das Angebot - werde bei Gelegenheit mal bei Dir anklopfen.
Wäre das hier nix für Dich...

Was an fast allen vorbeigegangen ist - am 11.11.1918 stürzte ein R-Flugzeug in Oberhausen ab. Dicht an der Gebietsgrenze zu Hamborn schlug die noch unbekannte R mit 12 Mann Besatzung auf. Kommandant und Flugzeugführer Heinrich Plagemann (Bruder von Karl + mit R.14 in Halberstadt) verstarb noch in den Trümmern, 2 schwerstverletzte wurden nach Hamborn eingeliefert, 9 leicht verletzte (alles Unteroffiziere) wurden in Sterkrade versorgt und nach einer Woche an den Arbeiter- und Soldatenrat entlassen.
Ich habe noch nicht feststellen können welche R da runtergefallen ist. Der Vogel war auf dem Weg von Düsseldorf-Lohausen via Hannover nach Döberitz.
Einzig die Oberhausener Tageszeitung hat eine kurze Meldung gebracht - sonst nüscht.
Sollte dabei ein Flurschaden entstanden sein, könnte eine Polizei-Meldung beim entsprechenden Landratsamt erfolgt sein.
Zumindest ist es in Düsseldorf so gehandhabt worden.

Bleibt neugierig...
Gruß
Hal
Hal Oele
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